Kognitive Lernziele differenzieren sich in der Dimension ihrer Beschaffenheit: Sie reichen vom einfachen Verstehen, Wiedergeben und Anwenden des Wissens bis zum Kombinieren von Wissenselementen zu neuen Ideen und Einsichten. Affektive Lernziele veranschaulichen die Entwicklungsstufen von der ersten Kenntnisnahme und Zustimmung für eine Sache bis zur Verinnerlichung der zugrundeliegenden Werte. Psychomotorische Lernziele reichen von einfachen, plump ausgeführten Bewegungen bis zur fehlerfreien Ausübung komplizierter Bewegungsabläufe.
Fünf Stufen zur Bestimmung der Schwierigkeitsgrade in den Lernbereichen
Kognitive Lernziele
Affektive Lernziele
Psychomotorische Lernziele
1.
Wissen und Verstehen Wissen erinnern und abrufen. Mit eigenen Worten wiedergeben. Beispiele anführen.
Aufmerksamkeit Sensibilisierung für das Aufgabe. Inhalte zur Kenntnis nehmen.
Imitation Beobachtung und Nachahmung von Bewegungsabläufen. Holprige und unsichere Bewegungen.
2.
Anwendung Übertragungen herstellen. Erlerntes auf bestehende Situationen übertragen.
Reaktion Interesse und Aufnahmebereitschaft. Zusagende Haltung bezüglich dem Thema.
Manipulation Bewegungsabläufe auf Anweisung ausüben. Zunehmend sichere Bewegung.
3.
Analyse Inhalte in Teile aufspalten. Widersprüche und Zusammenhänge identifizieren.
Wertung Inhalt für nützlich erachten. Bereitschaft, mehr Aufwand dafür zu betreiben.
Präzisierung Abläufe flüssig und mit hoher Genauigkeit. Allmähliche Autonomie von der Vorlage.
4.
Synthese Zusammenführen von Wissenselementen. Plan erstellen. Hypothesen formulieren.
Wertesystem Wert vom Einzelfall lösen und auf eine Metaebene übertragen. Werte in Zusammenhänge bringen.
Wir unterscheiden hier die kognitiven-, affektiven- und psychomotorischen Lernziele. Diese drei Lernzielarten hängen eng miteinander zusammen. Lernen setzt motorische Fähigkeiten (Können), ein bestimmtes Verständnis (Wissen) und vor allem ein bestimmtes Interesse (Wollen) voraus. Oder anders ausgedrückt: Kopf (Wissen), Herz (Wollen) und Hand (Können)sind die Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen.
Kognitive Lernziele beziehen sich auf die Entwicklung intellektueller Fähigkeiten und meint damit den Bereich des Wissens und Denkens.
Affektive Lernziele meint die Veränderung von Einstellungen, Interessen, Werten und Haltungen.
Psychomotorische Lernziele beschreiben alle manuellen und motorischen Befähigungen im Umgang mit Arbeitsmittel und Material sowie auf alle Handlungen, die eine Koordination von Bewegungsabläufen bedingt.
Die Wortketten-Technik bezeichnet eine Methode des Schreibens, bei der Bilder, Gefühle und Ausdrücke gewissermaßen uneingeschränkt und ohne Eingreifen des kritischen Ich wiedergegeben werden sollen. Unter Verzicht auf Absichtlichkeit und Sinnkontrolle dürfen sowohl Sätze, Satzstücke, Wortketten, als auch einzelne Wörter geschrieben werden. Was ferner in Hinsicht auf Orthografie, Grammatik oder Interpunktion als fehlerhaft gilt, kann bei der Anwendung der Wortketten-Technik erwünscht und zielführend sein. Von Bedeutung ist allein die Authentizität des zu Papier gebrachten Gedankens.
Die Technik der Wortverkettung lässt sich hervorragend zur Lernzielformulierung verwenden. Für die Formulierung von Lernzielen werden folgende vier Bausteine benötigt:
Inhalte
Bedingungen
Beurteilungs-Maßstab
Endverhalten
Diese Technik ist für die Formulierung der Grobziele als auch der Feinziele geeignet. Für die unspezifische Formulierung der Grobziele werden lediglich die Bausteine Inhalt und Endverhalten angewendet. Der Baustein Inhalt beschreibt das was gelernt werden soll und der Baustein Endverhalten umschreibt das Verhalten, was nach dem Seminar, Kurs oder Workshop erlernt sein soll.
Für die spezifische Formulierung der Lernziele werden neben den Bausteinen Inhalt und Endverhalten noch die Bausteine Bedingungen und Beurteilungs-Maßstab verwendet. Mit dem Baustein Bedingungen werden die Voraussetzungen unter der der Inhalt vermittelt wird. Der Beurteilungs-Maßstab beschreibt die Kriterien für das Endverhalten nach dem Erreichen des Lernziels.
Lernziele beschreiben den Endzustand. Je gewissenhafter der angestrebte Endzustand beschrieben wird, desto besser lässt sich später das Lernergebnis messen. Der Übergänge vom Richtziel zum Feinziel sind fließend.
Richtziele werden sehr grob und unspezifisch beschrieben. Sie dienen als Leitlinie bei der Durchführung ihres Seminars, Kurses oder Workshops.
Grobziele orientieren sich an den Richtzielen und nehmen Bezug auf die verschiedenen Lerneinheiten.
Feinziele ergeben sich aus den Grobzielen einer Lerneinheit und stehen in Verbindung mit den einzelnen Lernschritten in einer Lerneinheit. Um sich innerhalb eines Kurses nicht den Freiraum zu nehmen oder die Flexibilität zu verlieren ist es Sinnvoll nicht für jeden Lernschritt ein Ziel zu formulieren.
Mit Hilfe der Lernziele bestimmen Sie in der Planungsphase die Inhalte und den Einsatz von Methoden zur Vermittlung der Lerninhalte.
Im Verlauf des Seminars ist es jederzeit möglich, dass sich Seminarleiter und Teilnehmer an den im Vorfeld bestimmten Zielen orientieren. Dafür ist es für den Seminarleiter wichtig zu Beginn der Veranstaltung, die Lernziele eindeutig zu benennen und darauffolgend mit den Erwartungen der Seminarteilnehmer abzugleichen.
Im Anschluss des Seminars kann anhand der im Vorfeld bestimmten Lernziele gemessen und überprüft werden, ob und in welchen Maße ein Zunahme an Wissen und Fähigkeiten stattgefunden hat. Dazu ist es Sinnvoll die Lernziele in die nachfolgend benannten Punkte zu gliedern:
Lernzielarten
Unterscheiden Sie hier drei Arten von Lernzielen, die da wären: kognitive Ziele (Wissen), affektive Ziele (Wollen), psychomotorische Ziele (Können).
Schwierigkeitsgrad
Bestimmen Sie das Lernniveau. Empfehlenswert ist hier eine Einteilung in fünf Schwierigkeitsstufen.
Konkretisierungsgrad
Hier wird festgelegt, wie konkret ein Ziel bestimmt wird. Je konkreter das Ziel formuliert wurde, desto leichter lässt sich später feststellen, ob das Lernziel auch erreicht wurde. Hilfreich ist dabei eine Unterscheidung in Richt-, Grob- und Feinziele.
Sie können die Wortketten-Technik zum formulieren ihrer Lernziele verwenden. Hierbei werden je nach Konkretisierungsgrad verschiedene Bestandteile zusammengefügt.
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